So, nach zirka 1er Woche
komme ich nun endlich dazu die Eindrücke vom Ironman Germany hier
niederzuschreiben. Das wichtigste vorweg: nach 10:08 bin ich am Sonntag den
8.7.2012 glücklich ins Ziel gekommen. So ganz zufrieden mit der Zeit, da muss
ich ehrlich zu mir sein, war ich dann doch nicht so ganz. Ich hatte schon auf
ein 9:50 oder so gehofft. Allerdings hatte mir dazu das Wetter doch einen zu
großen Streich gespielt. Aber alles schon der Reihe nach.
Vor dem Start:
Bei mir hieß es um 3:15 Uhr aufstehen und in Ruhe etwas
Frühstücken. Das letzte was ich wollte war am Raceday in irgendeiner Hektik zu
verfallen und schon mit Stress in die erste Disziplin, dem Schwimmen, zu
starten. Mit dem Auto ging es dann kurz nach 4 Uhr von Darmstadt in Richtung
Langender Waldsee. Dort um ca. 4:45 war man dann auch einer der ersten, diesen
spannenden Tag in Angriff nehmen wollten. Der Himmel war schon etwas bedeckt,
aber, und das hatten ja auch schon die Wetterfrösche vorhergesagt, sollte es
nur ab und zu am Sonntagvormittag kleinere Schauer geben, aber davon später
mehr. Ja, habe dann nochmal mein Rad gecheckt und alles für den Wechsel vom
Schwimmen zum Radfahren fertig gemacht. Die Latexschläuche nochmal richtig
schön aufgepumpt, Brille und Helm richtig positioniert und natürlich die
Radschuhe schon in die Pedalen eingeklickt und mit Gummis an der Kettenstrebe
befestigt. Dann raus aus der Wechelzone und den Neo an. Um 6:45 gingen dann die
Profis und weitere 350 AK Athleten an den Start. Ich war dann um 7 Uhr daran.
Ironman Germany: Pulswerte und Höhenprofil |
Schwimmen
Erst kurz vor dem Start hatte ich mir dann überlegt doch die
ganz innen um die erste Runde zu schwimmen. Dass hatte sich als sehr gute
Entscheidung erwiesen. Bin eigentlich bin 2-3 Ausnahmen die erste Runde und
größere Zusammenstöße mit anderen Athleten durchgeschwommen. Die erste Runde
war ca. 2.1Km lang und ich bin die Sache etwas ruhig angegangen. Bin dann auch
mit ca 35 Minuten aus dem Wasser und lag damit voll im Soll dessen was ich mir
vorgenommen hatten. Das beruhigt schon mal die Nerven und stimmt einen Kopf
positiv. Die zweite Runde mit ca. 1.7Km bin ich dann deutlich schneller
geschwommen, so jedenfalls mein Gefühl. In der zweiten Runde hatte sich das
Feld dann auch erwartungsgemäße stark verteilt, so dass man wirklich frei
schwimmen könnte ohne sich mit anderen zu behaken. Nach 1:06 bin ich dann aus
dem Wasser und war doch recht glücklich über die Zeit, da ich im Vergleich zum
Ironman Canada 2007 ganze 4 Minuten schneller war. Ich lag zu diesem Zeitpunkt
vor meiner geplanten Zeit. Mit viel positiven Gedanken ging es dann ab in die
Wechselzone. Das ist allerdings eine kleine Tortur in Frankfurt, da man erst da
vom See einen steilen Anstieg hochlaufen muss und dann noch mehrere
Hundertmeter zum Rad rennt. Brille auf, Helm auf, Startnummer an und dann mit
dem Rad richtig Straße laufen.
Nachmal schon den Hals vor dem Schwimmen eincremen :) |
So ungefähr als ich das Rad aus der Wechselzone schob, ging es auch schon los mit dem Regen. Ja, ja, sollte ja nur ein kleiner Schauer sein. Bin zum Radaufstieg gerannt, um auch der nachjagenden Meute hinter mir zu endkommen. Was allein für Unfälle auf den ersten 500 Metern passiert sind glaubt mir sicherlich kein Mensch. Ein Engländer hatte es wohl so übertrieben, dass er sich nach ca. 400 Metern derartig hingelegt hatte, dass sein Oberschenkelknochen nicht nur brach, sondern auch dieser noch aus dem Oberschenkel rausstach. Ja, an dieser Stelle kann ich es wirklich bestätigen, Knochen sind weiß wie Schnee.
Dann ging es mit dem Regen erst so richtig los und ich machte mich auf gleich schon auf den ersten Kilometer ordentlich Leute einzuholen und hinter mir zu lassen. Das ging auch recht gut. Die erste der zwei Radrunden hatte es die ganze Zeit geregnet, aber ich machte eigentlich gut Tempo. Nur in den Kurven habe ich dann doch stark rausgenommen. Es lagen einfach zu viele Athleten nach Stürzen auf der Straße und ich wollte nicht das mir gleiches geschehen sollte. Ende der ersten und Anfang der zweiten Radrunde habe ich dann für kurze Zeit verpennt richtig zu trinken und zu essen. Das muss so zwischen 90 und 100Km gewesen sein. Auf einmal war die Kraft nicht mehr so da. Habe dann alles zu mir genommen, was ich vorher verschlafen hatte. So bei 120Km kam dann aber die Kraft zurück und auch die Sonne. Die zweite Runde lief dann aber doch nicht so rund und so schnell wie die erste. Wenn man so meine Pulswerte betrachtet dann sieht man auch, dass ich in der ersten Runde doch mit einem höheren Puls gefahren bin. Ich glaube nicht, dass ich zu viel Tempo in der ersten Runde gemacht habe, allerdings hat der Regen doch sicherlich mehr Körner gekostet, als ich es wahr haben wollte. Das Radfahren habe ich dann mit 5:09 hinter mir gebracht. Eigentlich war eine Zeit unter 5 Stunden geplant gewesen, aber an diesem Tag war einfach nicht mehr drin. Ob es am Wetter lag und die daraus resultierende vorsichtige Fahrt, kann ich nicht sagen. Das Höhenprofile zeigt aber auch ganz klar, dass es wenige lange gerade aus Passagen gab und man immer wieder abbremsen und beschleunigen musste.
An der DSW 12 Meile |
Zum Laufen war dann das Wetter wieder richtig gut. Man hätte
sich eigentlich keine besseren Bedingungen wünschen können. Als ich so zum
Wechsel meine Compressionsocks anzog, hatte ich mir schon gedacht, dass das
Radfahren doch weitaus mehr Körner gekostet hatte als geplant. Aber was soll
es, habe ich mir gedacht, die läufst du so wie du dir das vorgenommen hattest.
Die Marschrichtig war immer unter 5 Minuten pro Kilometer zu bleiben. Das
passte auch ganz gut. Allerdings, und das ist wirklich ein Kritikpunkt
meinerseits an den Veranstalter, gab es keine richtig Kilometrierung. Soll
heißen nicht jeder Kilometer wurde angezeigt. Das hatte mich dann doch richtig
geärgert, weil ich dann für mich gar nicht genau einschätzen konnte, ob ich in
meinen gesteckten Zeitrahmen war oder nicht. Das war wirklich ganz großer Mist!!!
Mit anderen Worten Scheiße. Es gab dann auch solche Anzeigen wie 11,5 oder 23,5
Kilometer. Was soll das denn, also wirklich für den Arsch. Wenn ich das gewusst
hätte, dann hätte ich vielleicht wirklich noch Geld in einer Garmin XT 910
investiert, die zeigt dir nämlich genau deinen Schnitt an. Aber egal.
Irgendwann dann am Anfang der 4. von 4 Laufrunden habe ich gemerkt, dass ich
das Tempo nicht mehr wie gewünscht halten wollte/konnte. Die mal angepeilten
9:45 - 9:50 waren nicht mehr zu erreichen und so habe ich dann doch etwas
rausgenommen und bin in 3:46 für den Marathon ins Ziel gelaufen. Mit den
Wechselzeiten blieb dann die Uhr bei 10:08 für mich stehen.
Im Großen und Ganzen bin ich schon zufrieden und das kann
ich auch wirklich sein. Allerdings hatte ich mein zeitliches Ziel doch nicht
ganz erreicht. Ich bin mir sicher, dass ich die Strecke in Frankfurt unter 10
Stunden machen kann. Was dafür zu tun ist, weiß ich sicherlich auch. Aber dazu
irgendwann an dieser Stelle mehr.
So, dann noch viel Spass beim Traineren, der Sommer hat ja erst angefangen.
Ciao Ragazzi
No comments:
Post a Comment